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Thingplatz - Moorleiche 3. Jh aus Emsland

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Berengar
(20 Posts bisher)
06.12.2009 20:53 (UTC)[zitieren]
Diesen Betrag hab ich durch zufall gefunden. Interessant ist vorallem der Haarschnitt.

Torfstecher gruben am 8. Juni 1900 einen Toten aus dem Bourtanger Moor bei Meppen im Emsland aus. An eine wissenschaftliche Sensation dachten sie nicht und begruben den Leichnam vor dem Friedhof im nächsten Dorf. Die Aktion blieb indes nicht unbeachtet – das damalige Provinzialmuseum Hannover ließ die Moorleiche erneut exhumieren und ins eigene Haus schaffen, wo er die Katalognummer 17351 bekam. Man hatte ihn als prähistorisch erkannt.

Doch erst eine C-14-Untersuchung (Radiokarbonmethode) 1994 wies dem Toten einen realen Zeithorizont zu. Demnach starb der Mann zwischen 252 und 388 n.Chr. Ein Endzwanziger, ein gesunder Mann im besten Alter war er. Von robuster Natur und mit körperlichen Merkmalen versehen, die ihn als Reiter auswiesen. Die Wissenschaftler entdeckten Verletzungen, die durchaus von Pfeilen oder Lanzen herrühren mochten. Aber keine Beigaben oder erhaltenen Kleider gaben darüber hinaus Auskunft über den Toten. Der hatte indes schon längst seinen Spitznamen weg. Der „Rote Franz“ war längst zur lokalen Berühmtheit in Hannover geworden.

Durch eine Kopfrekonstruktion bekam er sogar ein Gesicht. Der Beiname rührt vom roten Haar des Toten her. Blond oder rotblond könnte der Mann zu Lebzeiten gewesen sein. Groß war er auf jeden Fall, gut 1,80 Meter. Was das Moor indes nach rund 1600 Jahren von ihm übrigließ, war eine nur noch 145 Zentimeter messende Mumie. Die besonderen Stoffe in dem sauren Milieu färbten auch die Haare. Die waren einer aufwändigen Frisur unterworfen. Am Hinterkopf und an den Seiten war das Kopfhaar mit einer Schere raspelkurz geschnitten, auf Scheitel und an Schläfen trug es der Mann hingegen lang. Ob „Franz“ diesen Schopf offen oder zum Zopf gebunden trug ist unbekannt. Auch sein Bart, dunkler als Kopfhaar, war gepflegt und mit einem scharfen Messer in Form gehalten.

Sein Tod bleibt rätselhaft. Gewiss ist, dass ein Schnitt durch die Kehle sein Ende war. Dann versenkte man den Leichnam im Moor – ganz im Gegensatz zur damals gebräuchlichen Verbrennung und Bestattung in einer Urne. Mord? Opferritual? Das bleibt offen.

Wer mehr lesen möchte. (Qelle: http://chronico.de/erleben/wissenschaft/0000507/



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